2004 leuchtete der Stern von MARIANs JOY einmal sehr hell – und sehr kurz. Nach seinem Album Heaven, das einige veritable Dark-Electro-Preziosen bereithielt, tauchte der Frankfurter Gerald Ohl ebenso schnell wieder ab, wie er davor aufgetaucht war. Mit frischer Luft in den Backen ist der Mann hinter MARIANs JOY nun wieder da. Das neue Album Kill My Demon zeugt von schweren Zeiten, wie er im Interview mit VOLT darlegt.
„Und was machst du gerade so?“, wäre eine ziemlich blöde Frage an Martin Sane. Der Frankfurter ist seit rund eineinhalb Jahren ohne längere Pausen vor und auf Bühnen in allen Landesteilen unterwegs. Außerdem bei Facebook sehr präsent, auskunftsfreudig und um kleine Provokationen nicht verlegen. In den letzten Tagen trieb er sich etwa in Hannover rum, plante einen Trip in die USA und analysierte die neue Single von Depeche Mode. Was er am Samstagabend gemacht hat, wurde hingegen nicht publik. Ein Besuch im VOLT-Revier ist auch nichts, was die Welt ins Wanken brächte ...
Von ihrem Thron können sie auf 40 Jahre Electro- und Industrial-Geschichte hinabblicken – Genres, die sie selbst begründeten und unter anderem mit ihren Hauptbetätigungsfeldern Front Line Assembly und Die Krupps immer wieder neu befeuern. Aktuell sind Bill Leeb und Jürgen Engler mit ihren Kollegen auf gemeinsamer Europa-Tournee. Als The Machinists Reunited bündeln sie abermals ihre Kräfte, entfesseln sie in Clubs und bei Festivals unter anderem in Polen, Deutschland, Holland und Skandinavien, wo die letzten Termine der Agenda abgerissen werden. Wenn Bill und Jürgen tagsüber zuletzt den Blick schweifen ließen, sahen sie zumeist das Cockpit ihres Drivers, zwölf Schlafkojen, gemütliche Sitzlounges plus eine kleine Küche. Und im Gegensatz zu draußen ist es in diesem temporären kleinen Reich angenehm kühl.
VOLT besuchte die unverwüstlichen Helden vor ihrem Oberhausen-Gig im Tourbus.
„Move your body, move your body” schallt es markerschütternd am späten Freitag durch die schon fast leere Halle des Stadtbads. Das klingt doch nach ... ist das nicht? Er ist es! Johan Damm wurde von alten Fans erspäht und offenbar umgehend zu einer Stimmprobe genötigt.
Nach dem zweiten ihrer beiden im Juli endlich nachgeholten Jubiläums-Shows in Brüssel rezitieren Richard 23 und Jean-Luc de Meyer eine lange Dankesliste, zollen auch dahingeschiedenen Weggefährten und Wegbereitern Tribut, etwa Gabi Delgado, Richard H. Kirk und Andy Fletcher. Knapp zwei Monate vor dem plötzlichen Tod des Depeche-Mode-Keyboarders waren es die Fans von Front 242, die den Atem anhielten. Jean-Luc im Krankenhaus, Zustand kritisch, Band in großen Sorgen, Terminabsagen: Wie Schockwellen verbreitete sich die alarmierende Kunde von einer schweren Krankheit des Frontmanns.
Straight From Nothington, bis neulich die letzte Veröffentlichung unter der MRDTC-Flagge, erschien 2015. Aus dem Nichts sind Tino Claus (u. a. Amnistia) und Chris Dupont (u. a. NordarR, Noise Assassin) jetzt zurück. Unverhofft kommt eben oft. Das trifft auf den Sechs-Tracker Monarch ebenso zu wie auf das Wiedersehen mit den beiden Herren bei einer Party in der Nähe von Leipzig. In Kombination Anlass für ein spontanes Interview.
Es begann 1984 mit einer Technics-Orgel für 12.000 Mark. Die hat der damals 13-Jährige nicht selbst gekauft, sondern sein Vater, der die ganze Familie dadurch auch zur Musikschule schleifte. Später kam das effektbeladene Flaggschiff zum Einsatz, als Erick Miotke die ersten Sessions im Wohnzimmer seiner Eltern einlegte. Sein Bandkumpel Gunnar brachte ihn zu den Peeping Toms (später The Crybabies), bei denen ein gewisser Torsten Schröder trommelte. Dem wiederum gefiel, was der neue Typ zuvor solo getrieben und zum Teil auf Tape gebannt hatte. Bis zu den ersten Demo-Tracks von TRIAL dauerte es dann nicht mehr lange …
Ein verpasster ICE, literweise Bier nach vier unterschiedlichen Brauweisen und ein endlich zerstörtes, schon lange von einer anwesenden Person verhasstes, Schalke-Feuerzeug – das ist die Bilanz eines Tages mit Martin Sane von Fïx8:Sëd8 bei Vincent Uhlig a.k.a. 2nd Face im Studio.