Alison Lewis, die unter dem Pseudonym Zoé Zanias bekannt ist, war die Stimme des 2013 aufgelösten Dark-/Minimal-Wave-Duos Linea Aspera. Zusammen mit Sid Lamar (Schwefelgelb) gründete sie Keluar und veröffentlichte mehrere EPs. Heute lebt sie in Berlin, widmet sich ihrem Label Fleisch Records und ihrem Zanias genannten Soloprojekt.
Vor genau einem Jahr deutete wenig darauf hin, dass Zanias in absehbarer Zeit neue Musik veröffentlichen würde. Mit einem offenen Brief bedankte sie sich damals via Facebook bei ihren Unterstützern, um zugleich auf diverse Missstände hinzuweisen. Unter den falschen Werten des modernen kapitalistischen Systems habe vor allem die Musikindustrie zu leiden, teilte sie damals mit – und meinte damit nicht etwa die großen Player, sondern jene Labels und Musiker, die mit ihrer Kunst gerade einmal so viel verdienen, um davon leben zu können. Zanias sprach über Phasen der Depression und weitere Gründe, aus denen sie schlussfolgerte, dass in nächster Zeit nicht mit weiteren Veröffentlichungen ihrerseits zu rechnen sei.
Manches hat sich seitdem zum Positiven verändert. Jüngst gab Zanias die Veröffentlichung ihres Debütalbums bekannt: Into The All, an dem sie nach der Fertigstellung der EP To The Core zwei Jahre lang gearbeitet hat, wird am 3. Dezember 2018 bei Candela Rising erscheinen. Mit der Ankündigung präsentiert Zanias die erste Vorabsingle Exuvia:
Sie selbst bezeichnet ihr Album als den Höhepunkt einer Phase intensiver Vorarbeiten und Experimente, während derer sie sich von den philosophischen und historischen Werken Ken Wilbers und Yuval Noah Hararis inspirieren ließ. Neben Synthesizern und Drumcomputern sind Vogelgesänge, Geräusche malaysischer und australischer Insekten und andere Feldaufnahmen in die Musik eingeflossen; außerdem Instrumente und Samples aus Armenien, Indonesien – wo Zanias ihre Kindheit verbrachte – sowie aus weiteren Regionen und diversen historischen Epochen.