„Ich hatte bei ihm von Anfang an eine Idee für die Visualisierung im Kopf. Zudem ist er einer meiner Lieblingssongs des Albums“, sagt Rina Pavar und meint A New Time von ihrem exzellenten Debüt Vivid Night, das Anfang November erschienen ist.
Die Geschichte des Projekts reicht allerdings weiter zurück. Vier der Albumstücke hatte die Leipzigerin vorab bei Soundcloud vorgestellt und dafür entsprechendes Echo aus Cold-Wave-und Electro-Kreisen bekommen. „Den Vorlauf konnte ich gut nutzen, um das Album fertigzustellen. Ich habe mir die Zeit genommen, die ich brauchte, bis ich zu 100 Prozent zufrieden mit dem Ergebnis war.“
Und das ist für jemanden mit fast 20 Jahren Studioerfahrung auf professioneller Basis nicht einfach. Aber anders als die frühere Dark-Wave-Band Butcher Lane ist und bleibt Rina Pavar ein Soloprojekt. Katja Krüger schrieb, produzierte und mixte die neun Stücke von Vivid Night quasi im Alleingang, bekam allerdings bei A New Time gesangliche Unterstützung von Darcy Hard, von dem man künftig noch mehr hören wird.
Der Song beschäftigt sich mit dem Potenzial, das Veränderungen im Leben mit sich bringen. Rina Pavar: „Viel zu oft wehren wir uns gegen Veränderungen und halten krampfhaft an Altem fest ¬ aus Angst, etwas zu verlieren. Dadurch verpassen wir wunderbare Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und nehmen alternative Lösungen und Wege nicht mehr wahr.“ Diese Erfahrung machte Katja selbst, konnte schließlich loslassen, was im Rückblick richtig war.
Im Video wird der Gedanke wieder aufgegriffen und fortgeführt: „Die Art, wie sich die grafischen Elemente des Clips überlagern, die Protagonisten verdecken und stellenweise vollkommene Dunkelheit erzeugen, soll das Chaos und die Unruhe im Inneren visualisieren, die mit der Entstehung von Neuem einhergehen. Doch immer wieder wird der Blick klar, die Sicht auf die Protagonisten frei. Es ist ein Zeichen, dass es auch im wilden Auf und Ab, im Wechsel aus Licht und Dunkelheit, immer weiter geht.“
Produziert wurde der Clip von ABGedreht Productions in Altenburg. Die grafischen Elemente wurden an Michael Herrmann gegeben, der sie animierte. Am Drehtag wurden die Animation als einzige Lichtquelle über einen Beamer an eine Wand projiziert, vor der sich Rina Pavar und Darcy Hard bewegen. „Im Schnitt hat Michael die grafischen Elemente dann noch einmal über den Clip gelegt“, so die Künstlerin.
Schon im April 2022 geht es bei Rina Pavar mit der EP The Things We Hide weiter. Auch davon sind zwei Songs von Soundcloud bekannt. Die offizielle Veröffentlichung wurde jedoch wegen des Albums zurückgestellt, und auch, weil sich der Sound des Projekts zwischenzeitlich verändert hat. „Allerdings liegen mir die Songs sehr am Herzen. Und weil ich meine Projekte auch immer gern zum Ende bringe, habe ich mich entschieden, die EP fertig zu produzieren“, so Katja, die noch zwei unveröffentlichte Songs dazustellen wird: Nine Letters und das Titelstück.