Attribute wie zurückhaltend und still treffen längst nicht mehr auf Juan Mendez zu. Mit den frühen Singles und dem 2012 erschienenen Album Negative Fascination ließ er es zwar vergleichsweise ruhig angehen, doch kurz später verband man mit dem Namen Silent Servant in erster Hinsicht die laute, hochenergetische Fusion von Techno, EBM und Noise.
Man denke an seine Remixe für Youth Code, Psychic TV, The Horrorist und Orphx oder die 12“-Kollaboration Confess mit Phase Fatale und hat sogleich schneidende Sequenzen und eine unerbittliche Drum Machine im Ohr. Nicht? Jetzt aber:
Eine Rückkehr Silent Servants in ambientere Gefilde ist so schnell nicht zu erwarten. Auf die Digitalsingle Harm In Hand mit exklusiver B-Seite (ab 16. November 2018) folgt am 7. Dezember das Album Shadow Of Death And Desire. Was sich bereits unerwartet hart, beunruhigend und düster liest, pflanzt sich klanglich fort: Das Label Hospital Productions kündigt den Einzug einer rohen Brutalität bei Silent Servant an. Mendez, der nun auch häufig zum Mikro greift und so seine Tracks mit einem effektvollen weiteren Element ausstattet, erklärt: „Das Album ist Resultat eines gravierenden Einschnitts in mein Leben, der kein Gewinn war.“
Nicht selten entsteht in schwierigen, unglücklichen Zeiten die beste Musik. Krisen befruchten das künstlerische Schaffen und des Musikers Leid geht mit des Konsumenten Freud einher. Ob dies auch auf die Single Harm In Hand zutrifft, darf jeder selbst beurteilen: