Die Atmosphäre von einst und die Wucht von heute: Jan Dewulf alias Mildreda gehört zu den wenigen Düster-Elektronikern, die den Spagat spielend hinlegen. Sein kommendes Album Blue-Devilled grenzt in dieser Hinsicht gar an Perfektion.
Böse, eiskalt, dicht und doch verspielt und treibend: Wer da an yelworC und alte belgische Meister denkt, dürfte zugleich einige der wichtigsten Einflussgeber erwischt haben. Wobei im Falle des Mannes aus Ostende (Westflandern) fast von einstigen Mitstreitern gesprochen werden muss. Obwohl Mildreda erst seit gut zwei Jahren als Teil der Genre-Spitze mitmischt, geht die Geschichte des Projekts zurück bis in die mittleren Neunziger – da war das Mastermind gerade 16.
Blue-Devilled ist nun ein Konzeptalbum, das das Thema „Hölle“ nicht im Sinne des religiösen Infernos als roten Faden führt. Dewulf, studierter Philosoph, folgt inhaltlich vielmehr dem französischen Existentialisten Jean-Paul Sartre, dessen Hölle sich in den Augen anderer Menschen widerspiegelt. Das schlägt sich in abgründigen Texten und diabolischen Vocals nieder. Musikalisch wird noch mehr Abwechslung als auf dem Vorgänger geboten. Die Strukturen sind klarer, die Melodien etwas prägnanter. Dieser spezielle Stil ist, obwohl klar im traditionellen Dark Electro zu verorten, heute quasi einzigartig.
Das Album erscheint am 1. Dezember 2023 als limitiertes 2-CD-Buch mit 60 Seiten im 18x18-Zentimeter-Hardcover inklusive fünf Bonustracks. Live vor den Latz geknallt gibt es die neuen Burner am ersten Novemberwochenende beim Fourscher Festival in ErfurtFourscher Festival in Erfurt.
Tracklist Mildreda Blue-Devilled:
01. Awakening
02. Karma Oyster
03. Friendly Fire
04. Damaged Goods
05. Huis Clos
06. Prophecies
07. Lobotomy
08. Miss Destruction
09. A Shift in Perspective
10. Mirror View
11. Devil's Gaze
12. A Dog from Hell
Bonus CD:
01. Connecting the Dots
02. Frozen in Time
03. Houdini Blues
04. Oceans of Regret
05. Before I got Wise