Jetzt schläft er für immer ... Maxi Jazz, Frontmann von Faithless, ist in der Nacht auf Heiligabend in seinem Süd-Londoner Haus gestorben. Ersten Informationen zufolge kam der Tod des Sängers der 90er-Techno-Hymne Insomnia wohl tatsächlich im Schlaf. Er sei friedlich verlaufen.
Seine Band bei Facebook: „Wir sind untröstlich mitteilen zu müssen, dass Maxi Jazz letzte Nacht gestorben ist. Er war ein Mann, der unser Leben in vielerlei Hinsicht verändert hat. Er gab unserer Musik die richtige Bedeutung und eine Botschaft. Er war auch ein liebenswerter Mensch mit Zeit für alle und einer Weisheit, die sowohl tiefgründig als auch zugänglich war. Es war eine Ehre und wahre Freude, mit ihm zu arbeiten.“
Woran Maxwell Alexander Fraser, so sein bürgerlicher Name, mit gerade mal 65 Jahren starb, ist offiziell noch unbekannt. 2011 hatte sich der Brite aus Faithless zunächst zurückgezogen und nur noch nebenbei Musik gemacht, ab 2015 ging die Band schließlich doch wieder regelmäßig auf Tour, auch in Deutschland.
Faithless wurden 1995 als Quartett gegründet. Ein Jahr darauf erschien das Debütalbum Reverence, das mehrfach mit Gold und Platin ausgezeichnet wurde und die Hit-Single Insomnia (rund zwei Millionen Mal verkauft) enthielt. Damit hatten die Briten klar die Tanzflächen im Visier, im Grunde schlugen sie aber die Brücke zwischen Dance, Trance und Hip Hop, waren einer der ersten Trip-Hop-Acts. Der Longplayer-Nachfolger Sunday 8 PM bewegte sich weiter Richtung Downtempo, hatte mit God Is A DJ jedoch die zweite große Faithless-Hymne in der Tracklist. Nach zwei weiteren erfolgreichen Scheiben ließ die Popularität der Band langsam nach – mutmaßlich ein Grund für die temporäre Auflösung.
Das letzte Album All Blessed (2020) wurde ohne Maxi Jazz aufgenommen. Stattdessen sind diverse Stimmen (Damien Jurado, Gaika, Jazzy B) zu hören, die dem Werk eine Art Sampler-Charakter verliehen und es stilistisch zurück in die 90er katapultierten.