Der Countdown hatte letzten Freitag bis Null runtergezählt, die Spannung löste sich, da war das Ding ... doch nicht! Entgegen den Erwartungen ließen Depeche Mode erst heute den ersten Vorboten ihres neuen Albums Memento Mori vom Stapel. Ghosts Again ist mitsamt einem atmosphärischen Video endlich draußen!
Ein richtiger Hit mit Radio-Airplay in Dauerrotation und Mitsing-Garantie in den Stadien der Welt: Eine solche Nummer war schon lange wieder fällig. Precious erfüllte diese Kriterien zuletzt (vor gut 17 Jahren), Ghosts Again schlägt nun tatsächlich in diese Kerbe. Strophe und vor allem der sich öffnende Refrain wunderbar eingängig, der Rhythmus in geraden Takten und flott, ein einprägsames Riff, sogar Streicher und eine amtliche Sounddichte zum Ende hin ... hier steckt ganz viel der klassischen Depeche Mode drin. Der Song wirkt fast wie ein Geschenk an die Millionen von Anhängern.
In einer Fan-Version sowie einem Techno-Remix von CamelPhat räumte Ghosts Again schon Wochen vorher – wenn auch voreilig und unerlaubt – bei einem Gig des Produzenten Duos ab. Die Mitschnitte wieder restlos aus dem Netz zu entfernen, scheiterten erwartungsgemäß, sodass ein wenig der Spannung leider schon im Vorfeld flöten ging. Schwamm drüber, jetzt Ghosts Again im Original genießen! Regie beim Video führte einmal mehr Anton Corbijn, live zu hören gibt es die Single am 14. Februar in der französischen TV-Show TARATATA sowie beim Sanremo-Festival in Italien.
Fans waren sauer
Nach der ziemlich vermurksten Aktion am Freitag hatte sich die Kommentarspalte beim aktuellen Facebook-Posting mit Bekundungen von Wut und Enttäuschung gefüllt. „Ein Countdown für einen Countdown?“, „Schon wieder der gleiche 18-Sekunden-Schipsel. Das soll alles sein?“ „Wollt ihr uns verarschen“ oder schlicht „Fail!“, schreiben die Anhänger. Fairerweise muss jedoch festgehalten, dass nie behauptet wurde, dass es heute mehr geben würde. Trotzdem: ein guter Marketing-Coup sieht wohl anders aus.
Cover und Tracklist von Memento Mori
VÖ-Termin für das dazugehörige 15. Album von Depeche Mode ist der 24. März. Der Longplayer erscheint auf CD, in einer Deluxe-CD-Variante mit Bonustracks, auf 180-Gramm-Vinyl (schwarz) und auf limitiertem roten Vinyl. Die offizielle Ankündigung von Memento Mori ließ ungewöhnlich lange auf sich warten, nur wenig handfeste Details waren bis dato an die Öffentlichkeit gelangt. Immerhin wurde eine Woche vor der Single schon mal das Cover-Artwork präsentiert.
Am Tag nach dem Countdown für den Countdwon landete zudem die Tracklist von Memento Mori im Netz. Offenbar konnten Fotos aus dem Vinyl-Presswerk geschmuggelt werden. Denn neben den Songtiteln, die sich auf zwei Scheiben (drei Seiten bespielt) verteilen, wurde auch eine Abbildung der Cover-Rückseite in den Sozialen Medien gepostet. Sie zeigt ein morbides Motiv mit einem Tisch und zwei Stühlen. Auf dem Tisch ist ein menschlicher Schädel drapiert. Die Songliste des Longplayers liest sich so:
01. My Cosmos Is Mine
02. Wagging Tongue
03. Ghosts Again
04. Don't Say You Love Me
05. My Favorite Stranger
06. Soul With Me
07. Caroline's Monkey
08. Before We Drown
09. People Are Good
10. Always You
11. Never Let Me Go
12. Speak To Me
Album atmosphärisch stark
Von Juli bis September 2022 wurde intensiv an Memento Mori gearbeitet. Als Produzent fungierte abermals James Ford, mit dem Dave Gahan und Martin Gore schon den Vorgänger Spirit einspielten. Unterstützung kam von Marta Salogni (Björk, Liars, Goldfrapp, The XX) aus Italien. Dank Salognis Tapeloops und Reverbs, das verriet der Sänger, wurde dem Album eine starke Atmosphäre verliehen. Wie seit 2005 üblich, schrieb Dave drei Songs. Zwölf befinden sich insgesamt auf dem regulären Longplayer. Weiteres Material soll es zudem geben, mutmaßlich für B-Seiten und limitierte Editionen vorgesehen.
32 Konzerte im ersten Tour-Leg
Nach zehn Terminen in den USA und in Kanada bis Mitte April spielen Depeche Mode am 16. Mai ihren ersten Europa-Gig der Memento Mori Tour. Zunächst handelt es sich hauptsächlich um Open-Air- und Stadion-Konzerte. Bis in den August hinein sind 32 Shows angesetzt, darunter auch einige auf großen Festivals. Die regulären Shows sind allesamt so gut wie ausverkauft. Ende 2022 waren hin und wieder Restkarten-Kontingente aufgetaucht und etwa bei Ticketmaster in den Vorverkauf gegangen.
