Lange, bevor sie mit dem Ethno-Pop-Hit Incantation durchbrachen, starteten Delerium als Quasi-Seitenprojekt von Front Line Assembly. Das komplette Frühwerk bis zu jenem Wendepunkt in Sound und Wahrnehmung wird demnächst wiederveröffentlicht.
Los ging es 1988 mit dem Album Faces, Forms And Illusions, das wie seine sechs Nachfolger bei Dossier Records erschien. Anders daran: Neben Bill Leeb und Rhys Fulber (noch nicht Mitglied bei FLA) war Michael Balch (noch bis 1989 bei FLA) als Dritter im Bunde dabei. Später agierte Delerium fast ausschließlich als reines Duo. Das Debüt vereinte Elemente von Industrial und Ambient mit fernöstlichen Samples – etwa Gesangsfetzen aus Ofra Hazas Im Nin’Alu. Viele Sounds, Sequenzen und Arrangements erinnerten noch stark an das damalige Schaffen der Hauptband.
In den folgenden sechs Jahren erschienen die vergleichbaren Alben und Compilations Morpheus (1989), Syrophenikan (1990), Spiritual Archives (1991), Stone Tower (1991) sowie Spheres und Spheres II (beide 1994). Sie alle und das Debüt werden von Metropolis Records mit frischem Sound und reichlich Bonusmaterial auf farbigem Doppel-Vinyl und auf CD neu aufgelegt. Auch komplette Bundles sind erhältlich. Aufgrund der enorm langen Produktionszeiten für Platten wurde der VÖ-Termin allerdings auf Anfang März gelegt.
Die Neuausrichtung von Delerium erfolgte 1994 mit dem Wechsel zu Nettwerk, wo der Longplayer Semantic Spaces und mehrere kommerziell noch deutlich erfolgreichere Releases veröffentlicht wurden. Unangefochtener Spitzenreiter ist und bleibt wohl Karma (1997) mit dem Charts- und Großraumdisco-Knacker Silence (feat. Sarah McLachlan).