REZENSION

Statiqbloom „Infinite Spectre“

Statiqbloom „Infinite Spectre“

Rezension

EP // Translation Loss

Lassen wir die Kirche direkt im Dorf: Statiqbloom ist das Beste, was der Dark-Electro-Szene zustoßen konnte. Nach trüben und ereignisarmen Jahren beginnend Ende der Neunziger, bis neulich lediglich unterbrochen von kleinen Lichtblicken, brodelt es wieder kolossal im Untergrund. Dafür sorgen zwei gute Handvoll außerordentlich begabter Spezialisten aus Deutschland, Schweden und dem ehemaligen Ostblock. Zum einen.

Vor allem aber sind es junge amerikanische Acts, die die wirklich herausragenden Produktionen bescheren. Warum? Hiesige Düsterschrauber orientieren sich mit Vorliebe am wegweisenden Werk von Skinny Puppy, Mentallo, FLA & Co – ob bewusst / gewollt, oder nicht. In gewisser Hinsicht sind sie meist Epigonen. Ihren Fachgenossen von Übersee scheint die Befähigung zur Schaffung mehrdimensionaler Musik in die Gene eingebrannt zu sein.

Bricht aus und haut um

Und was ist mit Statiqbloom? Fade Kainer ist in dieser Hinsicht ein Zwitterwesen. In Deutschland geboren, in Amerika aufgewachsen, heute in Brooklyn, NY ansässig. Und was hat er bislang für Dinger geliefert! Drei EPs – eine klassische, eine mit Remixen, eine Split mit dem leider freiwillig verblichenen Zex Model – und schließlich ein Album im vergangenen Jahr, Blue Moon Blood. Manifestationen düster-komplex-elektronischer Klangkunst, wie man sie auch während der Sternstunden des Genres selten hörte, und trotz aller Einflüsse von beachtlicher Eigenständigkeit.

Dabei ist Kainer, neuerdings unterstützt von Denman C. Anderson, noch lange nicht mit uns fertig. Sein neuer 6-Track-Bahnbrecher erweitert das Repertoire des Begnadeten um weitere Aspekte: Während das gespenstige Thin Hidden Hand irgendwo zwischen Mind: TPI und Clease Fold... herumschleicht, packt Survival II den Body-Knüppel aus und wurde bei Vampire so viel Distortion auf die Spuren gepackt, dass man sich bei HANDS wohl schon die Flossen reibt. Ersatz Gaze zieht schließlich noch mal alle Register gleichzeitig. Auf limitiertem rotem Vinyl, auf CD oder digital.

Unendlicher Genuss.



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