REZENSION

Darkness On Demand „Detoxination“

Darkness On Demand „Detoxination“

Rezension

Album // Repo Records

DOD, die hießen doch früher mal anders, oder? Gehört die Abkürzung jetzt zu einer neuen Band? Fragen, die erst einmal zu klären sind. 1989 wurden Dance Or Die in Berlin gegründet, sie waren eine der ersten deutschen Dark-EBM-Formationen. Mit dabei: Andreas Goldacker und Gary Wagner. Falgalas kam 1993 hinzu, später folgte Chris L. als temporärer Livemusiker. 2017 ging aus Dance Or Die letztendlich Darkness On Demand hervor. Dem Debüt Post Stone Age Technology folgte Anfang Februar 2019 die EP Detoxination; am 1. März ist das gleichnamige Album erschienen.

Detoxination klingt sehr futuristisch und düster. Ist ja auch Sinn der Sache, schließlich ist die Band dem düsteren Electro-Genre entsprungen. Stimmlich erinnert Gary Wagner nach wie vor ein wenig an Peter Spilles und dessen alte Project-Pitchfork-Aufnahmen, was an sich schon ziemlich cool ist. Endlich mal kein Hau-Drauf-Electro, sondern schöne Melodien, die auch ältere Düstermusikfans richtig glücklich machen dürften. Den Titeltrack Detoxination sollten sich DJs auf jeden Fall in ihre Playlists packen, weil er erfrischend und sehr tanzbar klingt – und ja, er schreit förmlich nach Clubhit.

Tanzen, nicht zurückschauen!

Los geht die Platte aber mit Never Look Back, das mit tanzbaren Beats dazu verleitet, die Regler voll aufzudrehen und mal eben durch die Bude zu tanzen – oder spontan den Hausputz der gesamten Woche zu erledigen. Cooles Intro, sehr süße Bridge und Herr Wagner singt davon, dass man nicht zurückblicken sollte. Optional eignet sich der Opener dafür, den wochenendlichen Tanzabend einzuleiten. Potenzial hat der Track auf jeden Fall. Brain Fucked ist was für alle Stampfwütigen, die ihre Aggressionen loswerden müssen: Typischer EBM-Beat, Mitgröl-Parolen, etwas irritierend nach dem ganz anders klingenden Einleitungslied. Fast schon entspannt klingen danach Detoxination und Stay Away, wobei letzteres sanft dahinplätschert und nicht so clubtauglich klingt wie der Titelsong.

Wer jetzt denkt, dass es süß und gemächlich weitergeht, der irrt. When The Angel Will Be Send klingt nach Endzeit. Das ist genau das, was bisher gefehlt hat. Düster, treibend und perfekt dafür geeignet, um es seinen Oldschool-Goth-Freunden in die Playlist zu schummeln. Trotz aller Gediegenheit und Entschleunigung eines der Top-Lieder auf Detoxination. Tanzbarer sind Last Salvation und I Don‘t Care, verstörend wird es mit Holy Water, was gar nicht so richtig in Worte zu fassen ist. Vielleicht trifft es ‚Soundtrack zum nächsten Dämonenhorrorfilm‘ ganz gut.Wer sich den Dämonenhorrorsoundtrack zu Ende angehört hat, verfällt bei God Needs No Religion und Get Me To Another Planet aufgrund der musikalischen Untermalung und der treibenden Beats direkt wieder in Tanzlaune, die genau zum richtigen Zeitpunkt kommt. Einen würdigen Abschluss liefert Your Burden, das gleichermaßen tanzbar wie relaxt ist und Detoxination in seiner Gesamtheit gut zusammenfasst.

Fazit: Sehr cooles, teils tanzbares Album, das man seinem Lieblings-DJ ans Herz legen sollte, damit Darkness On Demand bald öfter durch die Tanzlokale schallt. (Josi Leopold)



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